Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 174

1827 - Erlangen : Heyder
174 dische Krieg (1700— 1712). Zm Zahr 1697 bestieg nämlich der 15jährige Karl Xil. den Schwedischen Thron; und diesen Zeitpunkt hielten Rußland, Polen und Dänemark für passend, sich auf Schwedens Kosten zu vergrößern. Zn R u ß la n d war auf Zaar Michael Romanow (1613—1645) Zaar Alexei gefolgt (1645 — 1676), dem auch die Kosacken (ein Mischlingsvolk aus Russen, Polen, Türken und Tataren) in der Ukraine sich unterworfen hatten. Schon dieser hatte seinen Plan auf Liefland, welches damals Schweden gehörte, aber ein steter Zankapfel zwischen Schweden, Polen und Rußland war, durchsetzen wollen; doch ohne Erfolg. Auf ihn kam Feodor Hl. (1676 — 82), der seinen unfähigen Bruder Iwan überging, und den fähigern Peter zu seinem Nachfolger bestimmte. Allein die herrschsüchtige Schwester beider, Sophia, wußte sich mit Hülfe der Strielzi oder Strelitzen (eines schon in früherer Zeit organisirlen regelmäßigeren Schützen- korps, das aber bald wie Zanitscharen und Prätorianer und Mamelucken eine wichtige politische Rolle spielte) die Mltregentfchaft zu erzwingen; sie suchte ferner Petern zu verdrängen, und lieber den unfähigen .Zwan auf den Thron zu ziehen. Aber Peter kam seinem eigenen Sturze rasch zuvor (zu seinem Glücke waren seine Ktndcrcompagnien zu schönen Gardereqi- mentern angewachsen), und schickte Sophien in ein Kloster. Seinen Bruder ließ er gern den Namen und die Ehre eines Mitregenten. Peter bestieg den Thron mit dem Entschluß, sein Rußland zu einem europäischen Staate umzuschaffen, wie er sie auf seiner Reise hatte kennen lernen, und vor allem sein Reich bis an die Ostsee auszudehnen, um da Hafen und Flotten anlegen zu können. Noch schloß ihn über Schweden durch Zngermanland, Esthland, Karelen, Finnland und Liefland von dem Mitbesitz der Ostsee aus. Da nun auch Polen und Dänemark Schwe- dens Macht zu brechen suchten, ss erklärten die Z Mächte vereint dem Könige Karl den Krieg. Allein wie Hane man sich in dem einst so weichlichen Kronprinzen Karl verrechnet! Karl brach sogleich nach Dänemark auf, 4mb belagerte Kopenhagen. Friedrich Iv, mußte (noch

2. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 41

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
94. Der Iii. Schleiche Krieg. 41 Lange schwankte Ludwig Xv. Da griffen Vorgnge jenseits des Ozeans entscheidend in die schwebenden Verhandlungen ein. Zwischen den franzsischen und englischen Kolonien in Nord-amerika waren 1755 Streitigkeiten entstanden, die auch nach Europa berzugreifen drohten. Da Frankreich die berlegenheit der englischen maritimen Krfte kannte, so war es nicht geneigt, den Kampf ausschlielich zur See zum Austrag zu bringen. Es wollte auch seine Landmacht verwenden. Ein sehr geeignetes Angriffsobjekt fr dieselbe bot sich nun in dem englischen Hannover dar. Allein Friedrich Ii., dem bei der Begehrlichkeit des franzsischen Hofes die Besitzergreifung bedenklich schien, gab zu erkennen, da er die Besetzung des benach-barten Landes durch die Franzosen nicht gestatten werde. In Wien dagegen hielt man es fr vereinbar mit den reichsoberhauptlicheu Pflichten, in die Invasion zu willigen. Und das war fr Frankreich der wichtigste Grund zu einer Annherung an sterreich. So kam am 1. Mai 1756 die Allianz zwischen Frankreich und sterreich zustande (der Versailler Vertrag), deren Zweck war, den König von Preußen seiner Eroberungen zu berauben und wieder zu dem Rang eines Kurfrsten und Markgrafen von Brandenburg herabzudrcken". Die Allianz verursachte in ganz Europa gerechtes Aufsehen, da sie mit der jahrhundertelangen Tradition in rgstem Widerspruch stand. Leopold von Ranke sagt: Es war eine Umwandlung, welche die Welt mit Erstaunen erfllte; denn auf dem Gegensatz zwischen Bourbonen und sterreich beruhten alle groen Ereignisse der letzten Epoche, die Politik Richelieus und Mazarins, der spanische Erbfolgekrieg." 3. Das Bndnis mit Frankreich war ein mhevolles Werk. Leichter fiel es Kaunitz, Rußland, wo damals Elisabeth (1741 bis rc\* .1762). die Tochter Peters des Groen, regierte, fr sterreich zu ge-Winnen. Elisabeth war eine persnliche Feindin Friedrichs Ii. Die beien-den Spottreden, mit welchen der letztere ihren den Thron entwrdigen-den Wandel ffentlich brandmarkte, hatte in ihr unvershnlichen Ha gegen den Preuenknig entsacht. Da sie zudem nach der Schwchung Schwedens in Preußen einen neuen Nebenbuhler um die Herrschaft der die Ostsee erblickte, so zeigte man sich in Petersburg sehr empfnglich fr die sterreichischen Einwirkungen. Im Frhjahr 1756 kam es zu einer Allianz zwischen Rußland und sterreich: beide Mchte verpflichteten sich, den König von Preußen auf engere Grenzen einzuschlieen und Schlesien fr sterreich, Ostpreuen fr Ru-land und Pommern fr Schweden zu entreien. In die Absichten fter-reichs wurde auch der schsiche Hof eingeweiht, wo der mchtige Minister Graf Brhl unaufhrlich an dem Sturze Friedrichs Ii. arbeitete. 4. So zog von allen Seiten ein schweres Gewitter der dem Haupte des Preuenknigs zusammen. Soweit nun Friedrich seine

3. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 269

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
159. Der Ausbruch des Weltkrieges im Jahre 1914. 269 9. Diesen Vorgang bentzte England als gleinerischen Vor- egrs6mit wand, um am 4. August in die Reihe von Deutschlands Feinden einzu- treten. Seine leitenden Staatsmnner, Asquith, Grey und Churchill, erklrten, man habe die Unabhngigkeit der kleinen Staaten gegen den deutschen Militarismus und Imperialismus" zu schtzen und doch stand, wie die Geschichte seit 1904 (englisch-franzsisches Marokkoabkommen) klar erkennen lie, unzweifelhaft fest, da England nur auf eine gnstige Gelegenheit gewartet hatte, seinen ihm auf dem Gebiet der Seemacht, der Schiffahrt, der Industrie und des Welthandels unbequem gewordenen Konkurrenten zu schwchen oder niederzuwerfen. 10. Zu Deutschlands europischen Feinden gesellte sich auch ein erg^a mit asiatischer. Aufgereizt durch England, mit dem es seit 1902 in einem Bundesverhltnis stand, forderte Japan am 20. August vom deutschen Reiche die Zurckziehung seiner Kriegsschiffe aus den chinesischen Ge-wssern sowie die bedingungslose bergabe seines Pachtgebietes von Kiautschou. Der Neid der das Aufblhen der deutschen Besitzungen, die Begehrlichkeit nach denselben, ferner das Streben, die bereits er-worbene Vormachtstellung in Asien zu befestigen und Deutschlands Einflu in China mglichst auszuschalten, hatten es zu diesem Schritte veranlat. Auf Japans Herausforderung erging von deutscher Seite keine Antwort. 11. berblickt man die Beweggrnde zum Kriege, so lt sich zusammenfassend mit den Worten von Bethmann-Hollwegs sagen: Die Geschichte der internationalen Beziehungen vor dem Kriege liegt klar vor den Augen der Welt. Was fhrte Frankreich an Rulands Seite? Elsa-Lothringen. Was wollte Rußland? Konstantinopel. Warum schlo sich England ihnen an? Weil ihm Deutschland in friedlicher Arbeit zu groß geworden war*). Und was wollen wir? Das deutsche Volk fhrte diesen Krieg als Verteidigungskrieg zur Sicherung seines nationalen Daseins und seiner freien Fortentwicklung." (Am 9. November 1916 im Reichshaushaltsausschu). 12. Gefahren von ungeahnter Gre rckten unaufhaltsam heran. Ihnen gegenber zeigte das deutsche Volk, nachdem der Sturm der ersten Erregung vorber war, ruhigen, tiefen Ernst und festes Gott-- L) Die englische Steinkohlenfrderung verhielt sich zu der deutschen: 1880 wie 100:40 die Roheisenproduktion: 1880 wie 100:35 die Stahlproduktion: 1880 wie 100:40 der Export: 1890 wie 100 :60 die Gesamttonnage der Handelsflotte: 1880 wie 100: 7 Beweggrnde zum Kriege. Das deutsche Volk. 1910 wie 100: 80 1907 wie 100:130 1907 wie 100:170 1912 wie 100: 90 1908 wie 100:22 (S. Dr. Hermann Bchtold, die politischen Grundlagen des Weltkrieges).

4. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 256

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
256 X. Von der Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums bis zum Weltkriege. Rckvcrstche- und Italien Bedenken gegen die Fortdauer eines Vertragsverhltnisses rn^svertrages mit Rußland (s. 149, 6). Daher unterblieb 1890 die Erneuerung des Rckversicherungsvertrages". <nw@ra 2. Dagegen vollzog sich eine Annherung Deutschlands an Eng-<njl" is9oer raatanb. Sie trat in dem Vertrag vom Juli 1890 hervor, der sich hauptschlich auf die genaue Abgrenzung des deutschen und englischen Machtbereichs in Ostafrika bezog und den Zweck hatte, koloniale Interessengegenstze zu beseitigen. Deutschland trat seine Schutzherrschast der Witu, das Somaliland und der die Insel Sansibar, wo der deutsche Handel schon festen Fu gefat hatte, an England ab und dieses berlie die Insel Aelaoland an das Deutsche Reich. Wohl regten sich anfangs im deutschen Volke mmillizende Urteile der den hohen Preis, der beim Tauschgeschft eingesetzt worden war; sie ver-stummten aber mit der Zeit, je mehr man die berzeugung von der Unentbehrlichkeit der Insel Helgoland fr den Schutz der Elbmndung, des Nordostseekanals und fr die Entwicklung der deutschen Flotte gewann. Das französisch- Z. Die Schwenkung Deutschlands in seiner Haltung zu England, Bnks. ein in seinen Wirkungen verhngnisvoller Schritt, fhrte dahin, da Rußland unter Alexander Iii. (18811894) den Anschlu an ; .Frankreich suchte, wo man ihm mit offenen Armen entgegenkam. Schon 1891 segelte eine franzsische Flotte nach Kronstadt, um die russenfreundliche Gesinnung durch eine in die Augen fallende Tat zu bekunden. Es war bemerkenswert, da der autokratische Zar bei - f' + ' den Feierlichkeiten entblten Hauptes die Marseillaise mitanhrte. 2 Jahre darauf erwiderte die russische Flotte den Kronstadter Besuch in Toulon und 1894 machte auch Nikolaus Ii. einen mit berschwenglicher Freute aufgenommenen Besuch in Paris. Der russisch-franzsische Zweibund, der durch wiederholte Inanspruchnahme des franzsischen Kapitals durch russische Anleihen eine besondere Festigung erfuhr, um-schlang Deutschlands Nachbarn in Ost und West und trat dem mittel-europischen Dreibund gegenber. In dem aus seiner Vereinsamung befreiten Frankreich lebte der Revanchegedanke von neuem auf. Erwerbung bot* 4. Einige Jahre spter trat die ostasiatische Kste in den Vorder-fti897?8u grund des Interesses der deutschen auswrtigen Politik. Es galt, einen Hafen zu gewinnen, der militrisch ein Sttzpunkt sein und zu-gleich im kaufmnnischen Sinne als entwicklungsfhig gelten konnte. In Verfolgung dieses Zieles besetzten nach vorausgegangenen Unter-Handlungen mit Rußland und China deutsche Marinetruppen im Nov. 1897 die Bucht von Kiautschou an der Sdkste der Halb-insel Schantnng. Den Ansto dazu hatte die Ermordung von zwei katholischen Missionaren deutscher Herkunft in Sd-Schantung gegeben. Die nun folgenden Verhandlungen fhrten im Mrz 1898 zu einem Vertrag zwischen Deutschland und China, in welchem

5. Hellas und Rom - S. 77

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64. Alexanders Rckzug aus Indien. 77 richten zum Zeichen des Dankes fr die Götter, die ihn siegreich bis hierher gefhrt, und als Denkmal seiner Mhen. Sobald die Altre errichtet waren, brachte er auf ihnen die gewohnten Opfer dar, ordnete auch Wettkmpfe in Leibesbungen und zu Pferde an; er selbst traf Anstalten zur Einschiffung nach dem groen Weltmeer. Nachdem Alexander an den Usern des Hydaspes Dreiigruderer sowie auch eine Menge Frachtschiffe hatte in Bereitschaft setzen lassen, beschlo er, auf dem Hydaspes in das groe Weltmeer hinabzufahren. Persnlich fuhr er durch die Mndung des Indus in die hohe See hinaus, wie er sagte, um zu sehen, ob nicht irgendwo ein benachbartes Land aus dem Meer auftauche; im Grund aber, wie mir scheint, um sagen zu knnen, er habe das Meer hinter Indien befahren. Er schlachtete dem Poseidon zu Ehren Stiere und warf sie ins Meer; auch ein Trankopfer brachte er nach diesem Opfer und warf die Opferschale, die von Gold war, und die goldenen Mischkelche zur Shne ebenfalls ins Meer, betend, ihm die Flotte sicher zu begleiten, welche er unter Nearch nach dem persischen Meerbusen und den Mndungen des Euphrat und Tigris auslaufen zu lassen gedachte. Er selbst setzte sich an die Spitze seiner Hauptmacht gegen die Gadrosier in Bewegung, grtenteils durch eine Wste; und die Mehrzahl der Geschichtschreiber Alexanders versichert, da alle Mhselig-feiten, die sein Heer in Asien erduldet habe, sich nicht vergleichen lassen mit den hier erlittenen Drangsalen. Hier glaube ich eine Handlung Alexanders, so schn als irgend eine seines Lebens, nicht bergehen zu drfen. Es marschierte nmlich das Heer im Sande und zwar, weil bis zu dem weiter vorwrts liegenden Wasser noch eine Strecke zurckzulegen war, bei bereits sengender Hi'tze. Auch Alexander litt Durst; mhsam und beschwerlich, aber dennoch zu Fu, hielt er sich an der Spitze seiner Leute, um diesen die Mhseligkeiten durch gleiche Teilung der Not ertrglicher zu machen. Mittlerweile fanden einige Leichtbewaffnete in einem Graben sprliches Quellwasser, das sich angesammelt hatte. Unschwer schpften sie es aus und liefen damit eiligst zu Alexander. In seiner Nhe angekommen, schtteten sie das Wasser in einen Helm und berreichten es dem König. Dieser nahm es und belobte die berbringer; aber sowie er es an-genommen hatte, schttete er es vor aller Augen aus. Durch diese Tat wurde das ganze Heer so ermutigt, da man htte glauben sollen, alle htten von dem von Alexander ausgeschtteten Wasser zu trinken be-kommen." (Arriatt.) 65 Am Fnedenswerke. Als Alexander nach Babylon zu-rckgekehrt'war, fate er weitausblickende Plne zur dauernden Be-grndung seiner Herrschaft in den von ihm eroberten Lndern. Nicht

6. Hellas und Rom - S. 43

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
48. Athens Bltezeit. 43 Befestigung, Erweiterung und Verschnerung der attisch en Hauptstadt wandte Perikles'(wie vor ihm Themistokles und Cimon, seine Hauptsorge zu. 'Die hiezu erforderlichen Geldmittel wute ermrch zu gewinnen, da er der Sicherheit" wegen die Kasse des attischen Seebundes von Delos nach Athen verlegte mti unter dem Vorwande, dadurch den Schutz der Bundesstaaten am meisten frdern zu knnen, die Bundesgelder fr den Ausbau und die Ver-schnerung Athens verwendete. Athen wurde mit einer festen Mauel umgrtet und im Innern prchtig ausgestattet; der Seehafen Pirns wurde vergrert und durch drei mchtige Mauerlinien mit der Mutterstadt verbunden. Athen war wie eine Jnselstadt, allen Landheeren vollkommen unzugnglich, mit der See in unzerstrbarer Verbindung und dadurch imstande, seine ganzen Streitkrfte mit Ausnahme der ntigen Be-satzungstruppen fr die Flotte zu verwenden. Athen undpirus waren eine Stadt, und doch hatte jede ihren besonderen Charakter; denn sie bildeten als Land- und Seestadt, als Alt- und Neustadt, einen sehr bestimmten Gegensatz zueinander. Der Pirus war eine moderne Stadt mit groen Pltzen und breiten, rechtwinkeligen Straen. Der Rand des Hasens war mit mchtigen Dmmen eingefat, um das Laden und Lschen der Schiffe mglichst zu erleichtern. Hinter dem breiten Uferrande erhoben sich die ffentlichen Hallen, welche die Bucht im Halbkreise umgaben; vor allen ausgezeichnet die perikleische Getreidehalle, wo das berseeische Korn aufbewahrt wurde; dann die Warenmagazine, die Amtslokale der Hafen-Polizei und Zollbeamten, das Brsengebude, wo die Kaufleute und Schiffsherren zusammenkamen, sich die Proben ihrer Waren mitzuteilen, Handelsgeschfte und Vertrge aller Art miteinander abzuschlieen. In der Nhe waren ffentliche Herbergen und Gasthfe, die der Staat ver-pachtete, und Kauflden, welche fr die Bedrfnisse der Seefahrer ein-gerichtet waren. Es war der Pirus eben durchaus fr den ber-feeischen Verkehr bestimmt; er war der Stapelplatz und Freihafen fr ganz Attila, der Verkehrsort fr Einheimische und Fremde. Die am Eingange der Bucht liegenden Kriegsschiffe dienten dazu, die Handels-marine sowie die reichen Warenniederlagen gegen unvermutete See-angriffe zu sichern. Ganz anders war die Altstadt. Zweimal aufgeopfert und zer-strt, ward sie auf altem Schutte eilig wieder ausgebaut, wie es die Notdurft verlangte, unordentlich, planlos, mit engen und krummen Gaffen. Hier war ein durchgreifender Neubau vllig unmglich. Man beschrnkte sich daher darauf, die Umgebungen der Stadt zu schmcken, und wie bei vielen alten Stdten, waren auch hier die Vorstdte ungleich anmutiger und glnzender als der Kern der Stadt.

7. Hellas und Rom - S. 159

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
72. Agnppinas Tod. 159 ^ Da trat mit einem Einfall der Freigelassene Anicetn^ hervor, Prfekt der Flotte bei Misennm, Neros Erzieher im Kindesalter und Agrippina verhat in wechselseitigem Groll. Er zeigt nmltch, es lasse sich ein Schiff herstellen, dessen einer Teil, im Meere selbst sich knstlich austuend, die nichts Ahnende versenken knnte. Nichts lasse so mel Zuflligkeiten Raum als das Meer, und wenn sie durch Schiffbruch umgekommen, wer wrde fo unbillig sein, das einem Verbrechen zu-zuschreiben, was Wind und Wogen verschuldet? Dann wrde noch der Fürst einen Tempel und Altre und was sonst noch seine Kindes-liebe an den Tag legen knnte, der Verstorbenen weihen. Es gefiel die listige Erfindung und ward auch von der Zeit be-gnstigt, weil er damals gerade bei Baj ein Fest beging. Dorthin lockt er seine Mutter, indem er wiederholentlich erklrt, man msse der Eltern Zrnen ertragen und sie zu besnftigen suchen, um dadurch das Gercht von einer Vershnung zu erzeugen und an Agrippma kommen zu lassen, da ja das weibliche Herz fr das Erfreuliche gar-leichtglubig ist. Der Kommenden ging er sodann entgegen, empfing sie mit Hndedruck und Umarmung und fhrte sie in sein Landhaus, das zwischen dem Vorgebirge Misenum und dem Bajanersee von einer Meeresbucht besplt wird. Hier lag unter anderen Schiffen ein be-sonders stattliches, wie wenn auch dies der Mutter zu Ehren geschehen; denn sie war gewohnt, auf einem Dreiruderer und mit Ruderern von der Flotte zu fahren. Fr jetzt nun war sie zu einem Mahle ein-geladen, damit zur Verheimlichung der Schandtat die Nacht angewendet wrde. Eine sternenhelle und aus stillem Meere ruhige Nacht verliehen gleichsam zur Enthllung der Schandtat die Götter, und noch nicht weit war das Schiff gefahren, als auf ein gegebenes Zeichen das mit vielem Blei beschwerte Dach des Gemaches niederstrzte. Agrippina und ihre Vertraute Acerrottia wurden durch die Wnde des Ruhebettes, welche hervorstanden und zufllig strker waren, als da sie der Last nach-gegeben htten, geschtzt; auch solgte das Auseinandergehen des Fahr-zeuges nicht, da alles in Verwirrung geriet und die meisten, von nichts wissend, auch den Mitwissenden hinderlich waren. Jetzt wollten die Ruderer einer Seite das bergewicht geben und so das Schiff ver-senken. Aber teils stimmten sie selbst nicht rasch genug berein zur augenblicklichen Tat, teils veranlagen andere, indem sie entgegen-arbeiteten, einen sanfteren Sturz ins Meer. Aeerronia jedoch wird in ihrer Unbesonnenheit, da sie schrie, sie sei Agrippina und man mge der Mutter des Fürsten zu Hilfe kommen, mit Stangen und Rudern und was von Schiffswaffen der Zufall darbot, gettet. Agrippina, welche fchwieg und deshalb nicht recht erkannt ward, fing die eine Wunde, die sie dennoch erhielt, mit der Schulter auf, gelangte schwim-

8. Hellas und Rom - S. 138

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
138 16. Sklaven, Seeruber und Catilinarier. bildet zu Gladiatoren; vor der rohen, schaulustigen Menge sollten sie zu gegenseitiger Abschlachtung im Zirkus verwendet werden. Der unertrglichen Bedrckung zu entgehen, waren 70 Gladiatoren aus der Fechterschule zu Capua entflohen; ihr Beispiel gab die Losung zu einem allgemeinen Sklavenaufstande in Unteritalien. Gegen 120 000 Sklaven vereinigten sich zu einem groen Heere, das unter Anfhrung des Gladiators Spartakus siegreich gegen alle rmischen Truppen sich erwies. Brennend, raubend und plndernd zogen die Sklaven durch das Land. Rom geriet in Furcht und beauftragte den reichen Prtor Crassus der unheimlich wachsenden Gefahr Einhalt zu tun. Nach zweijhrigem Ringen gelang es diesem, die Sklaven zu be-siegen; 60 000 Männer deckten die Walstatt; Pardon wurde nicht ge-geben, und wer spter den Siegern in die Hnde fiel, der wurde gekreuzigt, cht: Spartakus" von Hermann Lingg. Der Seeruberkrieg 67 v. Chr. Nach der Zerstrung ? glaubten die Rmer eine starke Kriegsflotte entbehren zu knnen; sie vernachlssigten die Ausrstung derselben und die Folge war, da das Piratentum im Mittelmeere berhandnahm. Zahl-reiche entlaufene Sldlinge sowie viele Bewohner der Provinzen, namentlich der kleinasiatischen, die durch die Bedrckungen der rmischen Gewaltherren um Hab und Gut gekommen waren, schlssen sich den Seerubern an und bald bildeten dieselben einen wohlorganisierten Staat, der im Bewutsein der rmischen Ohnmacht in furchtbarster Weise sein Unwesen trieb. Unbehelligt kreuzten, kaperten, landeten und raubten die See-ruber und bedrngten alle Handelsstdte am Mittelmeer. Selbst die fr Rom bestimmten Getreideschiffe aus gypten und Sizilien fingen sie ab und fhrten dadurch fter eine Verteuerung der Lebensmittel in der Hauptstadt herbei. Namentlich seit dem Ausbruche der Brger-kriege hatte sich die Macht der Piraten gewaltig gesteigert; durch ihre Geschwader beherrschten sie das Meer und bedrohten selbst Ostia, den Hafen von Rom. Da endlich rsteten die Rmer eine Flotte von 500 Schiffen aus und ernannten den Konsul Pompejus zum Oberbefehlshaber derselben. In kaum 3 Monaten befreite Pompejus Rom von den Korsaren. Rasch vertrieb er die Seeruber aus dem westlichen Becken des Mittel-meeres und suchte sie dann im Osten auf, wo sie in den klippenreichen Ksten Kleinasiens mit ihrer Hauptmacht Unterschlupf gefunden hatten. Die Piraten wurden besiegt und allmhlich ausgerottet: fr Handel und Verkehr war das Mittelmeer wieder frei. - 3?. Die Verschwrung des Catilina, 6662 b. Chr. Cati-lina, einer der adeligen Mordgehilfen Sullas, war wie viele andere

9. Neueste Geographie von Europa und den übrigen vier Welttheilen - S. 1

1823 - Erlangen : Bibelanstalt
ü Erdbeschreibung. (Geographie.) Erster Unterricht. Erstes Kapitel. Von der Gestalt und Größeder Erde und ihrer Einth eilung. 2) ^)ie Erde ist ein großer runder Körper, bey- nahe wie eine Kugel, ungleich und bergigt auf ihrer Oberfläche, und an zwey einander gegen- über stehenden Seiten etwas zusammengedrückt, wie eine Pommeranze. Ihre kugelförmige Ge- stalt beweist unter andern Folgendes: Wenn man auf dem Meere fahrt und sich einem erhabenen Gegenstände, einem Berge oder Thurme nähert, so sieht man anfangs blos die Spitze über das Meer hervorragen; je näher man kommt, desto mehr hebt sich der Gegenstand allmählich hervor, bis man ihn zuletzt ganz von seiner Spitze bis zum Fuße erblickt. Eben dieselbe Erfahrung macht man an der Küste des Meeres, wenn ein Schiff herankommt; man erblickt zuerst die Spitzen der Masten. ' 2) Wollte man die Erde umreisen, so müßte man, ohne Umwege zu machen, schon allein 5400 Meilen zurücklegen, also beynahe 3 Jahre rei- sen, wenn man auf jeden Tag etwa 5 Meilen rechnet, welches einen Begriff von der Größe un- sers Erdkörpers giebt. Denkt man sich die Erd- A fläche

10. Neueste Geographie von Europa und den übrigen vier Welttheilen - S. 6

1823 - Erlangen : Bibelanstalt
ü tisch e Meer und ein anderer das schwar- ze Meer heißt. d) Von Asien aus gegen Mittag liegt das in- dische Meer. «) Das zwischen Amerika und Asien befind- liche große Meer nennt man die Südsee, oder das stille Meer. Außer diesen Meeren, die miteinander zu- sammenhängen, und den Welt-Ocean ausmachen, giebt es auf der Oberfläche der Erde noch vie- les Wasser, das nicht mit den vorigen Meeren zusammenhängend, sondern mit Erde umgeben ist, und diese Gewässer heißen Seen oder Land- seen. Der größte Landsee ist der Kaspische in Asien. Ein durch Kunst der Menschen, oder von Natur mit Land oder Steinen fast ganz einge- schlossener Theil des Meeres an einem Ufer, wo- rin die Schiffe gegen Stürme sicher sind, ist ein Seehafen, oder schlechthin Hafen, ein für den Seehandel und für Kriegsflotten äußerst wichtiger Platz. Drittes Kapitel. Von Europa überhaupt. Die Oberfläche von Europa 'enthält nach der neuesten Berechnung 155,000 Ouadratmeilen und gegen 130 Millionen Einwohner. Ein kleiner Strich von Europa liegt in. der kalten, das übrige alles in der gemä- ßigten, nördlichen Zone oder Erdgegend. Eu- ropa
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 2
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 2
11 1
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 2
22 0
23 1
24 4
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 3
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 1
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 4
10 0
11 0
12 1
13 0
14 1
15 4
16 1
17 2
18 0
19 0
20 2
21 1
22 1
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 4
29 0
30 1
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 1
60 2
61 3
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 1
77 1
78 1
79 0
80 0
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 1
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 36
2 9
3 24
4 25
5 62
6 13
7 100
8 12
9 154
10 61
11 14
12 21
13 56
14 2
15 16
16 39
17 12
18 49
19 96
20 4
21 64
22 29
23 6
24 41
25 12
26 27
27 36
28 60
29 45
30 50
31 12
32 5
33 254
34 9
35 55
36 12
37 29
38 28
39 110
40 91
41 5
42 32
43 47
44 47
45 11
46 66
47 15
48 22
49 17
50 50
51 43
52 47
53 11
54 320
55 177
56 24
57 13
58 33
59 186
60 20
61 36
62 67
63 31
64 34
65 16
66 33
67 170
68 16
69 12
70 83
71 110
72 41
73 55
74 41
75 26
76 8
77 30
78 23
79 73
80 121
81 149
82 21
83 6
84 27
85 31
86 10
87 20
88 53
89 32
90 13
91 111
92 14
93 118
94 103
95 2
96 31
97 38
98 39
99 31
100 188
101 19
102 27
103 70
104 4
105 46
106 14
107 59
108 20
109 10
110 47
111 56
112 26
113 96
114 85
115 33
116 28
117 17
118 63
119 11
120 31
121 25
122 25
123 16
124 86
125 62
126 32
127 62
128 21
129 10
130 20
131 75
132 41
133 65
134 10
135 16
136 220
137 62
138 8
139 23
140 37
141 51
142 31
143 41
144 50
145 110
146 41
147 28
148 98
149 6
150 82
151 54
152 132
153 14
154 35
155 44
156 59
157 56
158 38
159 13
160 15
161 27
162 31
163 26
164 20
165 133
166 83
167 17
168 19
169 7
170 35
171 166
172 74
173 63
174 65
175 290
176 116
177 169
178 9
179 142
180 7
181 37
182 153
183 157
184 22
185 5
186 23
187 41
188 38
189 24
190 11
191 127
192 83
193 7
194 54
195 9
196 50
197 48
198 50
199 108